️ Ein Job schützt nicht vor Wohnungslosigkeit
Du arbeitest, zahlst Steuern, machst vielleicht sogar Überstunden – und trotzdem droht dir die Wohnungslosigkeit? Was früher undenkbar schien, ist heute Realität für immer mehr Menschen in Deutschland. Laut dem aktuellen Bericht der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) sind mittlerweile 13 % der Hilfesuchenden erwerbstätig2. Das bedeutet: Menschen mit Job, aber ohne Dach über dem Kopf.

(Ein fester Job schützt nicht vor Wohnungslosigkeit – Symbolfoto)
Besonders betroffen sind junge Erwachsene, Alleinerziehende und Menschen mit Migrationsgeschichte. Die Ursachen? Explodierende Mieten, fehlender sozialer Wohnungsbau, und ein Arbeitsmarkt, der oft nur prekäre Jobs bietet.
Was die Zahlen sagen
Die BAGW hat über 43.000 Beratungsgespräche aus dem Jahr 2023 ausgewertet. Dabei zeigt sich:
- 74 % der Klient*innen hatten keinen gesicherten Wohnraum.
- 11 % lebten mit mindestens einem Kind – ein Höchstwert.
- 38 % hatten keine deutsche Staatsangehörigkeit – auch das ein Rekord.
- 20 % der ausländischen Wohnungslosen waren trotz Arbeit betroffen.
Diese Zahlen zeigen: Die Wohnungsnot trifft nicht nur Randgruppen, sondern rückt mitten in die arbeitende Gesellschaft.
Warum ist das so?
Die Gründe sind komplex – aber nicht neu. Schon seit Jahren warnen Expert*innen vor einer Krise auf dem Wohnungsmarkt. Die Mieten steigen schneller als die Löhne. Sozialwohnungen verschwinden, weil ihre Bindung ausläuft. Und wer keinen deutschen Pass hat, kämpft oft mit zusätzlichen Hürden: Sprachbarrieren, fehlende Anerkennung von Abschlüssen, Diskriminierung bei der Wohnungssuche.
„Migration wirkt zunehmend als eigenständiger Risikofaktor für Wohnungsnot“, sagt Joachim Krauß von der BAGW.
Was jetzt passieren muss
Die BAGW fordert:
- Mehr sozialen Wohnungsbau
- Höhere Mietobergrenzen in Jobcentern
- Vermeidung von Zwangsräumungen
- Hilfen unabhängig vom Aufenthaltsstatus
Doch die Politik hinkt hinterher. Zwar hat der Bundestag das Ziel ausgegeben, bis 2030 Wohnungslosigkeit abzuschaffen, doch selbst die BAGW hält das für unrealistisch.
Was du tun kannst
Wenn du selbst betroffen bist oder jemanden kennst:
- Wende dich an lokale Beratungsstellen oder Sozialdienste.
- Dokumentiere deine Wohnsituation und dein Einkommen.
- Informiere dich über Mietzuschüsse und Wohngeld.
Und: Sprich darüber. Denn Wohnungsnot ist kein persönliches Versagen – sondern ein strukturelles Problem.
Quellen
Was denkst du?
Du arbeitest – und trotzdem wird Wohnen zur täglichen Sorge?
Kennst du das Gefühl, keine bezahlbare Wohnung zu finden oder ständig umziehen zu müssen?
- Erzähl uns deine Geschichte.
- Diskutiere mit anderen, die das genauso erleben.
- Was muss sich ändern – und wer muss endlich handeln?
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Denn: Wohnungslosigkeit ist kein Tabu. Sie ist politisch. Und sie geht uns alle an.