Zukunftsängste in der Klimakrise

Was junge Menschen bewegt

Extreme Wetterlagen, steigende Temperaturen und politische Tatenlosigkeit – die Klimakrise ist längst Teil des Alltags junger Menschen. Doch neben Fakten und Prognosen wächst etwas anderes: die Angst vor der Zukunft. Für viele zwischen 16 und 30 ist der Klimawandel nicht nur ein ökologisches Problem, sondern eine psychische Belastung. Dieser Artikel zeigt, wie sich Zukunftsängste in der Klimakrise äußern, was sie auslöst – und wie man damit umgehen kann.

Was ist Klimaangst ?

Der Begriff „Klimaangst“ beschreibt die begründete Sorge vor den Folgen der Klimakrise – etwa Naturkatastrophen, Artensterben oder gesellschaftliche Instabilität. Anders als irrationale Ängste ist sie realistisch und nachvollziehbar. Psycholog:innen sprechen von einer adaptiven Reaktion: Angst als Signal, dass etwas nicht stimmt – und als Antrieb, etwas zu verändern

Was junge Menschen empfinden

Eine internationale Studie mit über 10.000 Jugendlichen zeigt:

  • 75 % empfinden die Zukunft als „beängstigend“
  • 45 % berichten, dass ihre Klimaangst den Alltag beeinflusst
  • Gefühle wie Wut, Traurigkeit, Machtlosigkeit und Enttäuschung sind weit verbreitet

Viele fühlen sich von Politik und älteren Generationen im Stich gelassen. Die Sorge: „Wir müssen die Folgen ausbaden, obwohl wir sie nicht verursacht haben.“

Ursachen für die Angst

  • Medienberichte über Katastrophen wie Fluten, Brände oder Dürren
  • Wissenschaftliche Prognosen, die drastische Szenarien zeigen
  • Fehlende politische Konsequenz – viele empfinden Klimapolitik als zu langsam oder unehrlich
  • Gefühl der Ohnmacht, weil individuelle Beiträge „zu klein“ erscheinen

Psychische Folgen

Wenn Klimaangst überhandnimmt, kann sie das Wohlbefinden beeinträchtigen:

  • Konzentrationsprobleme
  • Schlafstörungen
  • Rückzug oder depressive Verstimmungen
  • Schuldgefühle wegen des eigenen Konsums

Psycholog:innen warnen: Die Angst darf nicht ignoriert werden – sie braucht Raum und Austausch.

Was hilft gegen Zukunftsangst?

  • Reden hilft: Austausch mit Freund:innen, Familie oder in Gruppen
  • Aktiv werden: Engagement in Umweltprojekten oder Klimainitiativen stärkt das Gefühl von Selbstwirksamkeit
  • Medien bewusst konsumieren: Nicht jede Schlagzeile muss gelesen werden
  • Kleine Schritte zählen: Nachhaltiger Konsum, politisches Mitreden, lokale Aktionen

Angst ist kein Zeichen von Schwäche – sondern von Bewusstsein.

Fazit

Zukunftsängste in der Klimakrise sind kein Randphänomen – sondern Ausdruck einer Generation, die hinschaut. Wer die Sorgen junger Menschen ernst nimmt, schafft Raum für Lösungen. Denn Angst kann lähmen – oder bewegen. Entscheidend ist, ob wir gemeinsam daraus Kraft schöpfen.


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