Hintergrund
Bürger:innen in Deutschland erhalten immer häufiger Inkassoschreiben. Diese wirken auf den ersten Blick seriös. Tatsächlich stammen sie aber von Betrügern. Die Masche ist perfide: Betrüger machen angebliche Schulden geltend. Sie verbinden diese mit Drohungen. Es gibt auch die Aufforderung zur sofortigen Zahlung auf fremde Konten.

Bild: Kreispolizeibehörde Euskirchen via presseportal.de – Vorsicht vor gefälschten Inkassoschreiben wie diesem Beispiel der „INKASSO HAUPTZENTRALE FRANKFURT“. Verwendung nur zu redaktionellen Zwecken.
Professionell gefälscht – aber nicht legitim
Die Schreiben sind oft täuschend echt gestaltet. Logos, juristische Formulierungen und erfundene Aktenzeichen sollen den Eindruck eines echten Inkassoverfahrens erwecken. Doch wer genauer hinsieht, erkennt die Schwachstellen:
- Der Absender ist unbekannt oder nicht im offiziellen Rechtsdienstleistungsregister gelistet.
- Es fehlen konkrete Angaben zur Forderung – etwa Rechnungsnummern oder Vertragsdetails.
- Die IBAN führt ins Ausland oder zu dubiosen Zahlungsdienstleistern.
- Die Sprache ist oft fehlerhaft oder übertrieben bedrohlich.
Verbraucherzentrale warnt – Liste betrügerischer Konten veröffentlicht
Die Verbraucherzentrale Brandenburg hat eine Liste mit Kontonummern veröffentlicht, auf die keinesfalls überwiesen werden sollte. Diese sogenannte „Schwarzliste“ basiert auf gemeldeten Fällen und wird regelmäßig aktualisiert. Ziel ist es, Verbraucher:innen frühzeitig zu warnen und weitere Zahlungen zu verhindern.
Was tun bei einem verdächtigen Schreiben?
Wer ein Inkassoschreiben erhält, das verdächtig wirkt, sollte folgende Schritte beachten:
- Nicht zahlen – keine Überweisung ohne Prüfung.
- Echtheit prüfen – Inkassounternehmen im Register suchen.
- Verbraucherzentrale kontaktieren – Rat und Unterstützung einholen.
- Keine Daten preisgeben – keine persönlichen Informationen weitergeben.
- Schreiben aufbewahren – für mögliche Anzeige oder Beratung.
Fazit
Betrügerische Inkassoschreiben sind kein Einzelfall, sondern Teil einer wachsenden Betrugswelle. Wer informiert ist, erkennt die Masche schneller und schützt sich vor finanziellen Verlusten. Die Veröffentlichung verdächtiger Konten durch Verbraucherschutzstellen ist ein wichtiger Schritt – doch auch Aufmerksamkeit und Skepsis bleiben entscheidend.